Im Zuge von Anti-Dumping-Untersuchungen werden Ermittler der EU-Kommission in den nächsten Wochen Standorte chinesischer Elektrofahrzeughersteller aufsuchen. Konkret geht es dabei um den Verdacht, dass chinesische Hersteller ihre Fahrzeuge nur unter Inanspruchnahme staatlicher Subventionen aus China zu den momentanen Preisen auf dem europäischen Markt verkaufen können.
Zum Teil sind die chinesischen Modelle in ihrer Fahrzeugklasse bis zu zwanzig Prozent günstiger als die europäischen Konkurrenzmodelle. Betroffen sollen davon die Marken BYD, Geely und SAIC sein.
Westliche Hersteller wie BMW, Tesla, und Renault, die ebenfalls in China produzieren, sollen von den Untersuchungen nicht betroffen sein. Basis der Untersuchungen sind Angaben in Fragebögen, die sämtliche Hersteller im Vorfeld beantworten mussten und nun im Falle der chinesischen Marken genauer überprüft werden sollen.
Chinesische Elektrofahrzeuge durch Subventionen künstlich im Preis gesenkt?
Laut EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sei die EU offen für fairen Wettbewerb mit den chinesischen Herstellern. Einen unfairen Preiswettlauf nach unten würde man jedoch nicht hinnehmen. Insbesondere dann nicht, wenn auf chinesischer Seite die Preise durch Subventionsmaßnahmen künstlich abgesenkt werden.
Sollte sich die Beweislage erhärten, können auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse Antisubventionszölle auf chinesische Elektrofahrzeuge erhoben werden. Die EU betont dabei, dass die Untersuchung nach streng rechtlichen Verfahren und im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) durchgeführt werden.
Vertreter des chinesischen Handelsministeriums kritisieren die Entscheidung aufs Schärfste. Die Untersuchung basiere auf rein subjektiven Annahmen und Mutmaßungen hinsichtlich sogenannter Subventionen. Die Maßnahmen seien reiner Protektionismus, der im Namen eines angeblich fairen Handels vollzogen wird.
In den kommenden 13 Monaten soll nun geklärt werden, ob die chinesischen Modelle ihre günstigen Verkaufspreise tatsächlich nur unter Nutzung staatlicher Subventionen aufrechterhalten können.
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