Der Elektroautohersteller Nio wird noch im Juli die ersten Fahrzeuge mit einer Reichweite (nach chinesischem Standard) von 930 km ausliefern. Möglich wird dies durch die ersten hoch effizienten Semi-Solid-State-Batteriezellen des chinesischen Batteriespezialisten WeLion. Nio plant, diese in seinen Modellen mit 150 kWh Batteriekapazität zu verbauen.
Neue Batterietechnologie 40 Prozent effizienter
Semi-Solid-State-Batteriezellen verfügen über eine höhere Energiedichte und sind deshalb 40 % effizienter als bisher verwendete Batterien. Sie haben zudem eine höhere Brandresilienz als üblicherweise verbaute Batteriezellen. Darüber hinaus machen ihnen höhere Temperaturschwankungen weniger aus, wodurch sie in extremen Wetterkonditionen zuverlässig funktionieren.
Nio ist ein chinesischer Hersteller von Elektrofahrzeugen und vertreibt seit kurzem auch Fahrzeuge in Europa. Das Unterscheidungs-Merkmal ist die einfache Austauschbarkeit der Akkus. Dafür hat Nio Akku-Tausch-Stationen entwickelt, in denen Fahrer innerhalb von fünf Minuten ihre leergefahrenen Batterien vollautomatisch austauschen lassen können. Das funktioniert bisher jedoch ausschließlich mit Nio-Fahrzeugen.
Die Semi-Solid-State-Zellen weisen im Vergleich zu standardmäßigen Zellen, durch eine Mischung aus Fest- und Flüssigelektrolyten, eine sehr hohe Energiedichte von 360 Wh/kg auf. Aktuell standardmäßig verbaute Akkus, bestehend aus Lithium-Zellen, verfügen lediglich über 250 Wh/kg. Außerdem sollen sie nur etwa 20 Kilogramm mehr wiegen als bisherige Akkus. Die Batteriezellen verwenden einen Festelektrolyten, ein Silizium-Grafit-Verbundwerkstoff als Anodenmaterial und eine Kathode mit einem hohen Nickelgehalt.
Die Partnerschaft zwischen WeLion und Nio ist nicht exklusiv. WeLion plant, mit führenden internationalen Automobilherstellern zusammenzuarbeiten, um die Massenproduktion der Semi-Solid-State-Batteriezellen und die verbundene Batterietechnologie voranzutreiben.
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