Wer in der EU ein neues öffentliches Gebäude errichtet, muss ab 2028 klimaneutral bauen. Ab 2030 gilt diese Regelung auch für Wohngebäude. Darauf haben sich die Energieminister der europäischen Mitgliedsstaaten geeinigt. Die Maßnahmen sind Teil des Klimaprogramms „Fit for 55“, das eine Reduzierung der Emissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 vorsieht.
Außerdem werden Anforderungen festgelegt, um das Potenzial für Solarenergie in allen neuen Gebäuden ab 2030 zu nutzen. Schon ab 2027 werden diese für alle Neubauten mit einer Nutzfläche von mehr als 250 m2 gelten.
Bis 2050 sollen zudem alle Bestandsbauten umgerüstet werden, sodass das europäische Ziel Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, eingehalten wird. Ausnahmen werden lediglich für historische Gebäude, Industrie- und Agrargebäude sowie militärische und religiöse Bauten vorgesehen.
Große Chancen durch klimaneutrales Bauen
Das Potenzial zur Emissionsreduktion – vor allem von CO2 – durch klimaneutrales Bauen ist enorm: Rund 38 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen werden allein im Bausektor verursacht. In der EU sind es über ein Drittel. Darüber hinaus sind drei Viertel aller Bestandsbauten nicht energieeffizient und benötigen dringend eine energetische Sanierung, um den Energieverbrauch in den Heizperioden zu senken.
Damit die neuen Regeln in Kraft treten, müssen sie jedoch noch vom Europäischen Parlament bestätigt werden.
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