E-Fuels: Eine gute Idee mit einigen Haken

E-Fuels

SPD und die Grünen sind dafür: Das Verbrenneraus für neuzugelassene Fahrzeuge ab 2035. Die FDP möchte den Verbrennungsmotor mit E-Fuels retten. Das EU-Parlament hat bereits sein Votum abgegeben und die Neuregelung auf den Weg gebracht. Bundesumweltministerin Steffi Lemke gab bekannt, dass Deutschland in der EU für das Aus der Verbrenner stimmen wird.

Doch die FDP grätscht abermals in das Vorhaben hinein und möchte einen Kompromiss: Verbrennerfahrzeuge, die mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) betrieben werden, sollen auch nach 2035 noch zugelassen werden dürfen. Allerdings müssen diese nachweislich CO2-neutral sein.

 

Was sind eigentlich E-Fuels?

Als E-Fuels werden Kraftstoffe bezeichnet, in denen das traditionelle Rohöl als Rohstoffquelle ersetzt wird. Im Grunde genommen geht es darum, Diesel sowie Benzin und damit auch die Verbrennungsmotoren am Leben zu erhalten. Hierbei wird jedoch das Rohöl durch eine synthetisierte Verbindung aus Wasserstoff und CO2ersetzt.

Im ersten Schritt wird dafür Wasserstoff im Elektrolyseverfahren hergestellt. Das heißt, Wasser (H2O) wird in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff kann daraufhin weiterverwendet werden und das einzige Nebenprodukt ist Sauerstoff.

Der Wasserstoff wird nun in einem chemischen Konvertierungsverfahren mit CO2 versetzt, wodurch letztendlich Kohlenstoffmonooxid (CO), Wasserstoff (H2) und Wasser entstehen. Das Kohlenstoffmonooxid reagiert nun mit Wasserstoff zu einem Synthesegas, das als Rohölersatz fungiert. Im letzten Schritt wird das Synthesegas in einer Raffinerie zu E-Fuels weiterverarbeitet.

 

Sind E-Fuels wirklich klimaneutral?

In der Theorie können sie klimaneutral hergestellt werden, ja. Dafür wird allerdings im ersten Produktionsabschnitt, der Wasserstoffelektrolyse eine große Menge Strom benötigt, der nur aus erneuerbaren Energien bestehen darf. Daraus wird dann sogenannter grüner Wasserstoff produziert.

Darüber hinaus muss das zugeführte CO2 für die Herstellung des Rohölersatzes aus der Atmosphäre eingefangen werden (Carbon Capturing-Methode), oder darf zumindest nicht neu produziert werden. Denn beim Verfahren des Kraftstoffes wird die komplette Menge CO2 wieder freigesetzt. Schafft man es also diese beiden Bedingungen zu erfüllen, wären die hergestellten E-Fuels wirklich klimaneutral.

 

Momentane Probleme von E-Fuels 

Das Hauptproblem stellt momentan der aktuelle Forschungsstand dar. E-Fuels sind noch weit davon entfernt, als Kraftstoff angeboten werden zu können. Zum einen ist die Herstellung sehr teuer – ein Liter e-Diesel würde umgerechnet fünf Euro kosten. Vor allem aber ist der Wirkungsgrad sehr niedrig.

Er beträgt lediglich zwischen 10 und 15 Prozent was in einer sehr ineffizienten Nutzung resultiert. Zum Vergleich: Diesel und Benzin liegen heutzutage bei rund 20 bis 30 Prozent. Kommt das Auto allerdings nur im Stadtverkehr zum Einsatz, kann dieser auch unter fünf Prozent fallen. Elektromotoren erreichen teilweise einen Wirkungsgrad von über 95 Prozent.

Das kommt allerdings stark auf das Einsatzgebiet und die Bauweise an. In einem Elektroauto erreichen sie in der Regel zwischen 65 und 70 Prozent. Die Verluste treten primär durch die Ladevorgänge der Batterien auf.

Abschließend besteht ebenfalls die Frage, inwiefern genug CO2 mit sogenannten Carbon-Capture-Anlagen eingefangen werden kann, um eine klimaneutrale Herstellung zu gewährleisten.

Sie interessieren sich für weitere News aus dem Bereich ? Dann lesen Sie hier weiter.

 

 

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen