Das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt untersuchte im Rahmen des Projektes „Ich entlaste Städte“ das Potential und die Nutzerakzeptanz gewöhnlicher Lastenräder. Dafür stellte es 750 Unternehmen drei Monate lang Lastenräder, für die tägliche Nutzung, zur Verfügung. Das Ergebnis: Rund ein Drittel der Befragten stiegen in Folge auf ein eigenes Lastenrad um. Zwei Drittel bewerteten die Erfahrung als gut bis sehr gut.
Unter den Teilnehmern befanden sich außer privaten Unternehmen auch Handwerksbetriebe, öffentliche Einrichtungen, Freiberufler sowie Vereine. Die Akzeptanz ist somit in einer großen Bandbreite vorhanden und beschränkt sich nicht auf bestimmte Branchen oder Unternehmensgrößen. Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass das Interesse deutlich größer ausfiel als erwartet. War das Projekt zunächst auf lediglich 450 Teilnehmer ausgelegt, wurden am Ende mehr als 2.000 Interessenten gezählt und die Begrenzung auf 750 angehoben.
Bei zwei Drittel der Befragten ersetzte das Lastenrad sogar die komplette Nutzung eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor. Somit leistet es zusätzlich einen nicht unerheblichen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen. Jährlich lässt sich, unter Verwendung eines Lastenrades, ein Ausstoß von durchschnittlich 400 kg CO2 vermeiden
Rund die Hälfte der Teilnehmer erwog nach der Testphase den Kauf eines eigenen Rades. Begründet wurde dies zumeist mit einem Beitrag zum Umweltschutz, der Ausübung einer Vorbildrolle oder dem Interesse an technischen Innovationen. Lediglich die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten sorgten dafür, dass sich schlussendlich nur ein Drittel aktiv für den Kauf entschied. Hier könnte jedoch durch Förderprogramme des Bundes oder Landes Abhilfe geleistet werden – in der Vergangenheit beispielsweise durch eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2.500 Euro durch den Bund.
Doch auch wenn zwei Drittel die Eignung für dienstliche Zwecke als gut bis sehr gut bewerteten, gaben 80% an, dass Optimierungsbedarf bestünde. Hauptsächlich kritisiert wurden neben der Transportkiste und dem Fahrkomfort die Handhabung des Lastenrades.
Besonders positiv und um ein Vielfaches wichtiger erachtet als die Kritikpunkte, war die Unabhängigkeit von Parkplätzen, Wendigkeit und Erreichbarkeit gesperrter Gebiete. Als positive Aspekte wurden ein verbessertes Firmenimage, eine erhöhte Firmengesundheit sowie der Spaßfaktor genannt.
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