Neuesten Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge wird es schon sehr bald möglich sein, den kompletten deutschen Energiebedarf durch Ökostrom zu decken.
Somit könnte die Verwendung von Strom aus Braun- und Steinkohle, Erdgas und Atomkraft schon bald der Vergangenheit angehören. Ängste davor, dass Deutschland seinen Energiebedarf nur mit Hilfe fossiler Brennstoffe, bzw. Atomkraft decken kann, seien somit unbegründet. Sollte der massive Ausbau von Windkrafträdern und Solaranlagen weiter voranschreiten, ließe sich in 10 bis 15 Jahren nicht nur der gesamte Strombedarf, sondern auch der gesamte Energiebedarf befriedigen.
Strom kann nur aus elektrischer Energie gewonnen werden. Dieser wird genutzt, um unsere modernen technischen Geräte zu betreiben (Computer, Smartphones, Fernseher, …). Es existieren zusätzlich weitere Formen von Energie, wie beispielsweise chemische Energie. Diese lässt sich durch die Verbrennung von Kohle, Gas, Öl, etc. gewinnen und wird oftmals zum Heizen benötigt.
Durch die zunehmende Elektrifizierung von Wirtschaft und Verkehr wird sich zwar der Strombedarf im Vergleich zu 2018 von 500 TWh auf über 1.000 TWh mehr als verdoppeln, jedoch wird dafür der Energiebedarf in der Zukunft um mehr als die Hälfte sinken. Waren es 2018 noch über 2.600 TWh, wird dieser den Berechnungen des DIW zufolge in den kommenden Jahren auf unter 1.200 TWh fallen.
Der hohe Anteil an fossiler Erdgasverstromung im Netzentwicklungsplan für Deutschland sei noch ein Relikt veralteter Klimapolitik. Laut Energieökonomin und DIW-Leiterin für die Bereiche Energie, Verkehr und Umwelt, Claudia Kemfert, seien einhundert Prozent erneuerbare Energien technisch möglich und zudem ökonomisch effizient. Wichtig sei vor allem, dass das Energiepotenzial, das in allen Regionen Deutschlands vorhanden sei, auch dementsprechend genutzt werde. Bisher werde es laut Aussage von DIW-Forschungsdirektor Christian von Hirschhausen nämlich nur sehr ungleich genutzt.