Der Elektro-LKW-Hersteller Futuricum hat gemeinsam mit DPD und Continental einen neuen Reichweitenrekord für reinelektrisch betriebene Lastwagen aufgestellt. Auf der Teststrecke des Reifenherstellers Continental – dem Contidrom nahe Hannover – absolvierten die beiden Fahrer innerhalb von 23 Stunden eine Strecke von 1.099 Kilometer. Wohlgemerkt mit einer einzigen Akkuladung.
Damit sollte belegt werden, dass energie- und kosteneffiziente Elektromobilität im Logistikbereich nicht länger Zukunftsmusik, sondern bereits Realität sei. Zur Schonung der Komponenten wurde darauf verzichtet, den Akku komplett leer zu fahren. Das Experiment wurde darum bei 2% verbleibender Batterie-Kapazität beendet.
Hauptgrund für dieses Vorgehen: Es wurde kein speziell konzipierter Akku verbaut, da der LKW täglich für DPD in der Schweiz im Einsatz sei. Zu diesem Zweck ist er mit einer Leistung von 500 kW und einer nutzbaren Akkukapazität von 578 kWh ausgestattet.
Während des Experiments ist der LKW mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h unterwegs gewesen. Sie lag zwar damit weit unter der durchschnittlichen Autobahngeschwindigkeit, sei aber gewählt worden, weil sie dem realen Durchschnittswert einer vollständigen Fahrt entspräche.
Der Verbrauch aus dem Betriebsalltag liegt laut ausgewerteten Fahrzeugdaten bei ca. 106 kWh pro 100 Kilometer. In diesem Fall ist der LKW jedoch, anders als im Test, voll beladen. Die Reichweite würde sich somit in der Praxis auf 541 Kilometer reduzieren. Futuricum rechne allerdings auf Grund von oftmals eingesetzten Kühlaggregaten mit einem Verbrauch in der Region von 160kWh pro 100 Kilometer.
Das Aufladen dauert laut Hersteller an einer Ladestation mit 22kW rund 29 Stunden. Käme jedoch eine Station mit einer Hochleistung von 150 kW oder gar 350 kW zum Einsatz, reduziert sich diese auf drei, respektive 1,3 Stunden.