CO2-Emissionen von Elektroautos deutlich geringer als bisher vermutet

Der Markt für Elektroautos boomt, obwohl seit längerem kritisiert wird, dass diese im gesamten Lebenszyklus gleich viel, wenn nicht sogar mehr CO2-Emissionen verursachen als konventionelle Fahrzeuge. Eine neue Studie belegt nun jedoch, dass die Emissionen von Elektrofahrzeugen deutlich geringer sind als bisher angenommen.

Laut einer Studie der Technischen Universität Eindhoven, die im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion durchgeführt wurde, stoßen aktuell verkaufte E-Autos im Vergleich zu Verbrennern deutlich weniger Treibhausgase aus – auch wenn der gesamte Lebenszyklus der Fahrzeuge betrachtet wird. Dabei bezieht die Studie vor allem den zuvor ungenügend betrachteten Faktor der zunehmenden Generierung von grünem Strom aus erneuerbaren Energien in die Analyse mit ein. Die Studie bezieht sich damit auf Werte von 2019, während vorherige Forschungen häufig veraltete Daten aus dem Jahr 2017 verwendeten.

Die Ergebnisse zeigen, dass bspw. ein Tesla Model 3 pro Kilometer mit 91g CO2-Äquivalent 65 Prozent weniger emittiert als ein vergleichbarer Mercedes C 220d mit 260g. Aus der Lebenszyklus-Betrachtung ergibt sich, dass der Tesla den CO2-Rückstand aus der Batterieproduktion bereits nach 30.000 gefahrenen Kilometern wettmacht.

Ein weiteres Beispiel ist der VW eGolf: Dieser stößt pro Kilometer 78g CO2-Äquivalent aus, während es beim Toyota Prius 168g sind. Der CO2-Rückstand wird hier bereits nach 28.000 Kilometern ausgeglichen.

Eine der Neuerungen der Untersuchung ist, dass von einem deutlich längeren Leben der Batterien ausgegangen werden kann: Moderne Batterien haben eine wahrscheinliche Laufzeit von 500.000km, während in älteren Studien Werte von ca. 150.000km verwendet wurden. Die Autoren gehen deshalb von einer durchschnittlichen Lebensdauer von 250.000km aus.
Die Daten sollen auch zukünftig fortlaufend evaluiert werden, um stets den neusten Stand der Technik abbilden zu können. Des Weiteren ist eine länderspezifische Betrachtung sinnvoll, da der Strommix, auch innerhalb der EU, stark variieren kann.

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