Corona und die Zukunft der Mobilität

Fest steht: Durch die weltweite Pandemie hat sich auch der globale, nationale und lokale Verkehr verändert. Die Mobilität der Zukunft wird eine andere sein. Wer profitiert von den Corona bedingten Veränderungen in Deutschland und wohin bewegt sich der Trend?

Vor allem in den Städten steigen immer mehr Menschen auf das Fahrrad um und folgen somit dem Appell der Weltgesundheitsorganisation, auf die Nutzung überfüllter öffentlicher Verkehrsmittel zu verzichten. Zudem stärkt Bewegung das Immunsystem sowie die Lungen und reduziert somit das Infektionsrisiko.

Bereits heute steht fest: Die Zukunft in Ballungsräumen und den großen Städten gehört den Rädern und Rollern. Um sich diesem Trend anzupassen und Mindestabstände einzuhalten, wird der Abstand zwischen Auto- und Fahrradspuren, bzw. Fußwegen breiter. In diesem Zusammenhang führen immer mehr Metropolen Tempolimits von 20 oder 30 km/h ein. Zudem steigt die Zahl der Städte mit einem allgemeinen Überholverbot für Radfahrer.

In dieser Entwicklung geht es zunehmend nicht nur um Corona und Infektionsrisiken. Die Luft wird sauberer, Lärm wird reduziert und die allgemeine Lebensqualität steigt. Städte sind weltweit für ca. 80 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Und auch die Unfallzahlen lassen sich durch das neue Mobilitätsverhalten senken.

Auf dem Land ist das Auto der Mobilitätsgewinner. Mehr als zwei Drittel der Deutschen wollen diesen Sommer mit dem Auto verreisen. Während der Coronakrise ist das Auto für mehr als 65 % der Bewohner auf dem Land auch im Alltag zum bevorzugten Verkehrsmittel geworden. Die aktuelle Wirtschaftskrise sowie die Kaufprämie für Elektroautos des Konjunkturpakets, werden als Chance angesehen, alte Fahrzeuge durch neue und klimaschonendere zu ersetzen.

Doch was passiert mit dem Hoffnungsträger der Mobilität von vor der Krise – dem öffentlichen Personennahverkehr? Seit dem Ausbruch der Pandemie im März ist dieser um mehr als die Hälfte eingebrochen. Jedoch sollte die aktuelle Situation als Ansporn gesehen werden, den ÖPNV zu modernisieren. So müsse auf die Bedürfnisse der Kunden in den Bereichen Sauberkeit, Sicherheit, Flexibilität und Schnelligkeit eingegangen werden. Zudem sollten mehrere Fortbewegungsmöglichkeiten zusammengedacht sowie die Digitalisierung noch stärker verfolgt werden.

Wie dieser Wandel aussehen könnte, machen uns bereits unsere Nachbarn vor: In Österreich soll ab 2021 landesweit ein Ticket für alle ÖPNVs angeboten werden, welches lediglich drei Euro am Tag kostet. In der Schweiz bietet die Bahn bereits ein Mobilität-Abo an, das den ÖPNV sowie einen E-Auto-Service miteinander vereint.

Die Zukunft gehört einer grüneren und flexibleren Mobilität. Aktuell bietet sich uns die Möglichkeit, diesen Wandel voranzutreiben.

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