Wahrnehmung versus Realität

Die Kosten eines Pkws werden von Autobesitzern in Deutschland dramatisch unterschätzt.
Dabei sind es besonders Steuern, Versicherung, Abschreibung und Reparaturen, die um bis zu 50 Prozent zu niedrig angesetzt werden. So die Studie, die von Wissenschaftlern des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, der Universität Mannheim und der Yale University durchgeführt wurde.

Autobesitzer schätzen die monatlichen Kosten durchschnittlich auf 221 Euro. Dies entspricht 52 % der tatsächlichen Kosten. Die Titel-Graphik zeigt die Differenzen innerhalb der einzelnen Kostenkategorien. Ausschließlich bei der Einschätzung der Treibstoffkosten liegen wahrgenommene und tatsächliche Kosten relativ nah beieinander.

Diese Fehleinschätzung führt dazu, dass alternative Angebote wie Elektrofahrzeuge, ÖPNV oder Sharing-Angebote als weniger attraktiv erscheinen. Daher betonen die Forscher, dass eine Aufklärung hinsichtlich der tatsächlichen Kosten eines Autos die Verkehrswende beschleunigen würde. So konnte mittels einer Hochrechnung ermittelt werden, dass mehr Transparenz in den Nutzungskosten eines eigenen Pkws die Nutzung des ÖPNVs um bis zu 12 Prozent steigern würde und gleichzeitig den Pkw-Besitz um 37 Prozent reduzieren würde. Damit könnten jährlich allein in Deutschland 37 Millionen Tonnen Emissionen vermieden werden.

Diese Studie ist eine der ersten zu diesem Thema und bietet spannende Ansätze zum Umdenken.

1 Kommentar zu „Wahrnehmung versus Realität“

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