Elektromobilität zwischen müssen und wollen

Der Umgang der deutschen Autohersteller mit Elektrofahrzeugen glich lange dem mit einer ungeliebten Hausaufgabe. Von den schärferen CO2-Regelungen getrieben, wurden als Pflichtprojekte Fahrzeuge entwickelt, die oft wenig inspiriert wirkten. Bei einigen Herstellern scheint sich die Einstellung nun zu ändern – denn nur weil man etwas tun muss, heißt das noch lange nicht, dass es keinen Spaß machen darf.

So kündigt Volkswagen z. B. eine elektrische Neuauflage des Minibusses T1 an (siehe Titelbild). Damit geht VW, was die Kommunikation von Elektromobilität angeht, in die Vollen. Das fast schon legendäre Fahrzeug ist wichtiger Bestandteil der Unternehmensidentität. Wenn dieses Stück Unternehmensgeschichte nun auch elektrisch angeboten wird, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass Elektrofahrzeuge nicht mehr nur aus der Not heraus entwickelt werden – sondern weil sie verdammt sexy sind.

Dafür sprechen auch Modelle wie der Porsche Taycan, der endlich nicht mehr nur ein Porsche mit verstecktem Elektroantrieb ist, sondern sich selbstbewusst als Elektrosportwagen präsentiert.
Elektrisch fahren macht einfach Spaß. Und das nicht nur im Premium-Segment. Jeder der schon einmal in einem Renault Zoe das Gaspedal gedrückt hat, wird das bestätigen.

In Deutschlands größtem Industriezweig entwickelt sich langsam ein Bewusstsein, das wir bei aoty schon lange teilen: Ja, wir müssen nachhaltiger werden. Vor allem aber wollen wir es. Wir sollten damit aufhören, den Wandel unserer Wirtschaft als eine Bürde, die uns die Versäumnisse vorangegangener Generationen beschert haben, zu sehen. Es ist die Herausforderung und das Privileg unserer Generation sich einer Aufgabe zu stellen, deren Lösung uns noch viel Freude bringen wird.

VW hat mit dem elektrischen T1 einen guten ersten Schritt getan. Jetzt kommt es darauf an, dass möglichst schnell viele andere Hersteller diesen Weg auch gehen und Elektromobilität in ihre DNA mit aufnehmen.

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